Der E-Sport hat aus dem privaten Hobby der Videospiele einen großen Wettbewerb gemacht, der ein starker Anziehungspunkt für kommerzielle Interessen geworden ist. Hier werden beliebte Spiele wie Counter Strike, League of Legends, Dota 2 oder Starcraft 2 gegeneinander gespielt und mit Preisen in mehrfacher Millionenhöhe dotiert, wie die Zeit berichtete.
Schon lange wird der virtuelle Sport daher von Unternehmen ernst genommen, die immer stärker in den E-Sport investieren. Aber auch traditionelle Sportvereine haben angefangen, ihre eigenen E-Sport-Teams aufzubauen. Es scheint sich dabei um eine Sportart der Zukunft zu handeln. Ein interessanter Aspekt sind daher die Technologien, die genutzt werden, um den E-Sport möglich zu machen. Hier spielen verschiedene Faktoren hinein, die sich gegenseitig bedingen.
Livestreams als Stütze des E-Sports
Voraussetzungen eines E-Sport-Titels
Es gibt drei ausschlaggebende Faktoren, die notwendig sind, um den Status eines E-Sport-Titels erhalten zu können – Spieler, Wettbewerb und Zuschauer. Dabei sind Spieler und der Konkurrenzaspekt selbst Voraussetzungen dafür, ein Spiel in eine Plattform zu verwandeln, die Zuschauer anzieht. Dieses Ziel kann nur durch die richtigen Übertragungsmöglichkeiten erreicht werden. Erst dadurch kann ein Spiel das ganze Zielpublikum erreichen und an Beliebtheit gewinnen. Anders als die traditionellen Sportarten, verlässt die ganze E-Sport-Szene sich auf das Internet als einziges Übertragungsmedium. Dank der Breitbandverbindungen ist Streaming im großen Stil möglich geworden.
Online-Plattformen
Hierbei spielen Online-Plattformen wie Twitch eine große Rolle. Dadurch haben alle Nutzer die Möglichkeit, ihre Spielerunden mit der Öffentlichkeit teilen zu können. Es haben sich hier natürlich große Streamer etabliert, die in der Lage sind, aufgrund ihrer schier gigantischen Anzahl an Followern Geld mit dem Streamen zu verdienen. Doch ist die Plattform auch für komplette Anfänger offen, die sich überlegen, mit dem Streaming zu beginnen. Obwohl Twitch den Markt eindeutig dominiert, gibt es auch Konkurrenten. Die Plattform Smashcast.tv hat sich auf das Streaming von E-Sport-Turnieren spezialisiert. Von den Livestreams profitieren verschiedene Akteure. Zum einen sind es die Streamer selbst, zum anderen ist das Livestreaming eine kostenlose Werbung für die diversen Entwickler der Spiele und die Plattformen profitieren schlussendlich auch von dem wachsenden Traffic.
Wachstum des E-Sport
Hat ein Spiel den E-Sport-Status also erreicht, hat es sich im Livestream schon bewähren können. Anders als jedoch bei individuellen Streamern auf Twitch, stehen bei großen E-Sport-Turnieren offizielle Sponsoren und mehr und mehr organisierte Verbände hinter der Vermarktung. Diese übertragen die Livestreams aus großen Turnierhallen, in denen auch ein Live-Publikum sitzt. Der größte Teil der Zuschauer ist jedoch online dabei. Derzeit spielen 2,1 Milliarden Menschen Spiele weltweit, eine Zahl, die voraussichtlich noch wachsen wird. Die Zuschauerzahlen an sich haben schon jährlich mehr als 250 Millionen erreicht. Allerdings sind noch andere Faktoren für die massive Verbreitung des E-Sports verantwortlich. Hierzu zählen natürlich große Sponsoren, die für die professionelle Vermarktung verantwortlich sind, aber auch Sportwettenanbieter. Hier ist er E-Sport auch schon längst angekommen, was den Sport auch für Wettfreunde geöffnet hat. Dadurch, dass Anbieter wie Betway Wetten für alle gängigen E-Sport-Titel anbieten, kann die maximal mögliche Anzahl an neuen Interessenten am E-Sport angesprochen werden. Allein die Tatsache, dass man nun Sportwetten auf den E-Sport abschließen kann, macht deutlich, wie sehr der einstige Exot nun im Mainstream angekommen ist.
Die technische Seite der Livestreams
Kameras
Der digitale Sektor hat heutzutage Voraussetzungen, welche die traditionellen Fachgeschäfte nicht bedienen können. Dies liegt an den unterschiedlichen Nachfragen. Möchte man den traditionellen Sport und den E-Sport miteinander vergleichen, wird das deutlich. Bei traditionellen Sportveranstaltungen brauchen Fotografen eine Ausrüstung, die viel Flexibilität ermöglicht. Beim E-Sport hingegen kommt es nicht darauf an, Millisekunden mit einer Kamera einzufangen, sondern hochwertige Camcorder einzusetzen, die in der Lage sind, die Geschehnisse live in HD-Qualität zu übertragen. Fotografieren wird somit obsolet im digitalen Sektor. Damit die ganze Erfahrung entsprechend professionell und ruckelfrei abläuft, müssen die Kameras fixiert angebracht werden, ähnlich wie man als Fotograf auf die Nutzung von Statitiven zurückgreift. Anders als bei den Webcams, die man von den Livegesprächen wie Skype kennt, sind die Kameras jedoch nicht am PC, sondern in der Halle selbst angebracht.
Beispielaufbau eines Events
Für ein Turnier sind vier Videoinputs sowie ein Audioinput notwendig.
- HDMI 1: Dieser Kanal ist mit einem Projektor verbunden, der ein Video von der Hauptbühne überträgt.
- HDMI 2: Dieser Kanal fängt die Ingame-Geschehnisse auf und überträgt diese.
- SD 1: Eine gute Kamera, wie die Sony Z7E, die ein Bild der Halle überträgt.
- SD 2: Eine ferngesteuerte Kamera, mit der man die Bühne, Spieler und das Publikum aus verschiedenen Perspektiven beobachten kann.
- Audio: Eine analoge Audiosteuerung, die von einem Audio Mixer übertragen wird.
Dieser Aufbau schafft die Grundlage für eine einwandfreie HD-Übertragung, die von Millionen von Zuschauern genossen werden kann.