Viele Fotofachgeschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz kämpfen ums Überleben. Die Gründe sind vielfältig. Probleme machen vor allem der Preisdruck durch die vielen Online-Wettbewerber sowie die stetig sinkende Nachfrage.Rund 54 Millionen Deutsche nutzen inzwischen ein Smartphone. Das entspricht einem Anteil von 78 Prozent in der Bevölkerungsgruppe ab 14 Jahren.
Während Apple, Samsung und Co. über solche Zahlen jubeln, sind die Mienen bei den Kameraherstellern eher versteinert. Das Problem: Günstige Kompaktkameras werden durch die Smartphones schlichtweg überflüssig. Warum sollten sich die Anwender schließlich extra eine Kompaktkamera kaufen, wenn sie ihr Smartphone doch eh immer bei sich haben – und die zudem noch qualitativ inzwischen auf dem gleichen Level sind.
Hersteller und Fotofachhändler leiden unter dem dramatischen Absatzeinbruch. So haben sich die jährlichen Verkaufszahlen zwischen 2012 und 2016 quasi halbiert. Und in den kommenden Jahren ist keine Trendwende zu erwarten.
Der Verkauf von DSLRs und Systemkameras schwächelt
Während Smartphones mit günstigen Kompaktkameras qualitativ mithalten können, spielen DSLRs und spiegellose Systemkameras mit großem Bildsensor in einer völlig anderen Liga. Doch auch bei diesen Premiumprodukten schwächeln seit Jahren die Absatzzahlen. So wenige digitale Spiegelreflexkameras wie 2016 wurden in Deutschland seit der Einführung der Digitalkameras nicht mehr verkauft. Und auch der Verkauf von kompakten Systemkameras, die vor einigen Jahren in der Branche noch als boomende Hoffnungsträger gefeiert, stagniert.
Als wären damit die Probleme noch nicht groß genug, müssen sich etablierte Fotofachhändler noch mit weiteren Turbulenzen herumschlagen. So sorgt die zunehmende Online-Konkurrenz für einen immensen Preisdruck und jagen den Fachgeschäften damit die Kundschaft ab.
Fotofachhändler punkten mit Beratungskompetenz
Doch wie können Fotofachhändler dieser Entwicklung begegnen? Sie müssen ihre Stärken besser ausspielen! Im Gegensatz zu Onlinehändlern können sie ihre Kunden ausführlich und fachlich kompetent beraten. Zudem haben die Kunden nur in Fachgeschäften die Möglichkeiten, Kameras und Objektive vor dem Kauf in die Hand zu nehmen und zu testen.
Bei günstigen Kompaktkameras können die meisten Anwender auf eine Fachberatung verzichten. Hier fotografieren die meisten eh nur im Automatikmodus. Bei modularen Systemen, bei denen Kamera und Objektive separat gekauft werden, besteht jedoch ein großer Beratungsbedarf.
In diesem Segment haben Fotofachhändler die besten Chancen, ihren Platz in der Vertriebskette zu sichern. Zufriedene Kunden kommen gerne wieder und sind auch bereit, für die direkte Verfügbarkeit der Produkte sowie eine kompetente und freundliche Beratung etwas mehr zu bezahlen. Und falls nach dem Kauf Fragen auftauchen, hat man die Gewissheit, einen persönlichen Ansprechpartner um Rat fragen zu können. Versuchen Sie das mal bei Amazon und Co.!