Hohe Berge, weite Täler! Wenn es in die Alpen oder eine andere spektakuläre Gebirgswelt geht, darf die Kamera nicht fehlen. Tolle Fotomotive warten auf Sie in Hülle und Fülle. Lesen Sie, wie Sie das Panorama bestmöglich einfangen.
Vor allem für Städter ist ein Urlaub in den Bergen immer wieder etwas ganz Besonderes. Die Luft ist klar und frisch, die Weitsicht ist einfach phänomenal. Perfekt, um ein paar Wochen im Jahr die Seele baumeln zu lassen und bei ausgiebigen Wanderungen den Stress aus der Heimat einfach hinter sich zu lassen. Als leidenschaftlicher Hobbyfotograf lässt man sich aber natürlich auch die zahllosen spektakulären Bildmotive nicht entgehen. Wenn man schon einmal vor Ort ist, sollte man die Chance schließlich auch nutzen. Doch was gibt es kamera- und aufnahmetechnisch bei Bildern von Bergen und Tälern zu beachten? Einfach draufloszuknipsen ist natürlich auch in der Bergwelt nicht die beste Wahl!
Perfekt für Panoramen geeignet
Wenn es in die Berge geht, muss natürlich zunächst sichergestellt sein, dass das richtige Equipment mit auf Reisen geht. Neben dem Kamerabody ist vor allem ein Weitwinkelobjektiv wichtig, schließlich besticht das Bergpanorama vor allem durch seinen Rundumblick. Als Alternative lassen sich natürlich auch Einzelaufnahmen zu einem Panoramabild kombinieren. Wer solche Panoramafotos herstellen will, sollte unbedingt ein Stativ einplanen, denn ohne dieses Zubehör werden ansprechende Panoramen nur schwer möglich. Für Aufnahmen im Telebereich oder Fotos mit langer Belichtungszeit sollten Sie ein Stativ ohnehin immer dabei haben. Das komplette Equipment haben Sie optimalerweise in einem bequemen Fotorucksack bei sich, den Sie auf den Rücken geschnallt tragen können. So stört Sie Ihre Ausrüstung während einer Tour nicht und zudem ist die teure Technik geschützt, sollten Sie einmal auf einem unbefestigten Pfad den Halt verlieren.
Belichtung dank RAW im Griff
Sollte Ihre Kamera dies unterstützen, empfiehlt es sich, in den Bergen grundsätzlich mit dem RAW-Format zu fotografieren. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, wichtige Bildkorrekturen ohne Qualitätsverlust später am PC vorzunehmen. Dies ist in der Gebirgswelt vor allem deshalb von Vorteil, weil Sie oftmals mit großen Helligkeitsunterschieden zu kämpfen haben, die die Belichtungsmessung Ihrer Kamera vor große Probleme stellen kann. Schneebedeckte Gipfel, heller Sonnenschein, dunkle weite Täler: Mithilfe des RAW-Formats können Sie diese Schwierigkeiten einfach ignorieren und per Bildbearbeitung die optimale Einstellung nachträglich auswählen.
Die besten Praxis-Tipps für Bergfotos
In vielen Aufnahmesituationen im Freien ist ein bewölkter Himmel optimal. Während ein strahlend blauer Himmel und helles Sonnenlicht für blasse Farben, blinzelnde Models und lange Schattenwürfe sorgt, hat der Fotograf bei bewölktem Himmel alle Trümpfe in der Hand – beispielsweise, wenn Porträts oder Architekturaufnahmen erstellt werden sollen. Stehen Berge und Täler im Fokus, sieht das natürlich völlig anders aus. Hier besticht die Landschaft vor allem durch ihre Weite. Bewölktes, diesiges Wetter macht aus tollen Bildmotiven blasse Bilder. Wenn sich die Weite nur erahnen lässt, wird eine Aufnahme leider fast völlig unbrauchbar. Das Problem in der Bergfotografie liegt darin, dass die hohen Gebirge typische „Stoppschilder“ für Regenwolken darstellen und diese regelmäßig an denselben Stellen abregnen. Während es in dem einen Tal trübgrau und regnerisch ist, kann im Nachbarteil schönster Sonnenschein herrschen. Lassen Sie sich von den Einheimischen Tipps zu den besten Aufnahmeorten geben. Nutzen Sie strahlenden Sonnenschein für ausgiebige Fototouren. Und: Schälen Sie sich möglichst früh aus dem Bett. Der Sonnenaufgang sorgt in einem Berg-Tal-Panorama für spektakuläre Bilder.

Durch die Blumen im Vordergrund gibt der Fotograf der Kulisse die nötige Tiefe Foto: Rainer Heidemeier / pixelio.de
Motivideen für Ihren nächsten Urlaub in den Alpen
Natürlich kann auch Regenwetter fotogratisch durchaus genutzt werden. Wenn die Sicht nur wenige Dutzend Meter beträgt und sich ein grauer Regenschleier durch die Landschaft zieht, sorgt dies schon fast für eine bedrohliche Atmosphäre. Nehmen Sie bei einem solchen Wetter einfach diese Grundstimmung auf und nutzen Sie sie fotografisch. So kann beispielsweise ein im Regenschleier verschwindender Wanderer eine unheimliche Bildwirkung erzeugen. Gleiches gilt für einsame Berghütten, die nur schemenhaft auf einem Bild zu sehen sind. Halten Sie Ihre Augen für alternative Motivideen, die erst durch den Regen überhaupt interessant wirken, offen. nicht nur die typischen Panoramaaufnahmen sind lohnenswerte Motive in der Bergfotografie. Achten SIe bei Ihren Touren auf spannende Details! So können selbst auf den ersten Blick unscheinbare Motiv zu tollen Fotos führen. Verändern Sie bei Aufnahmen einfach mal die Perspektive. Wie bei allen anderen Aufnahmesituationen helfen auch bei Fotos in den Bergen die grundlegenden Tipps zum Bildaufbau, tolle Aufnahmen möglich zu machen. Linien, die sich durch das komplette Bild ziehen, machen eine Aufnahme immer spannend und interessant. Der Unterschied zwischen einfachem Urlaubsknipsen und anspruchsvollen Fotografieren liegt in der bewussten Bildgestaltung. Fotografieren Sie mit Bildebenen. Was sich kompliziert anhört, ist eigentlich ganz einfach: Fotografieren Sie zum Beispiel einfach hinter einem Strauch, damit Sie im Vordergrund einen Zweig oder eine Blume mit in Ihr Motiv integrieren. So erzeugen Sie auf dem Bild eine Tiefenwahrnehmung – für den Betrachter ergibt sich eine räumliche Atmosphäre. Wer sich nicht an die manuellen Einstellungen seiner Kamera herantraut, kann bei Landschaftsaufnahmen auch einfach auf die voreingestellten Motivprogramme seiner Kamera zurückgreifen – beispielsweise auf die Einstellung „Landschaft“, die fast alle Modelle anbieten. Der Modus sorgt dafür, dass die Bilder kontrastreich und farbintensiv wirken. Zudem wird automatisch ein hoher Blendenwert gewählt, um einen möglichst großen Schärfebereich zu erreichen.