Wer tolle Fotomontagen mit Photoshop erstellen will, braucht erst einmal die passenden Bilder. Sollte das richtige Motiv in Ihrer Sammlung fehlen, schaffen wir Abhilfe. Hier erfahren Sie, woher Sie günstig professionelle Fotos bekommen.
Betrachtet man die spektakulären Fotomontagen von Photoshop-Experten wie Pavel Kaplun oder Calvin Hollywood ist das Staunen immer groß. Wie hat er das wohl wieder einmal hinbekommen? Und: Wie kann ich selbst solche Kreationen schaffen? Ein häufiges Problem dabei: Man hat zwar unzählige Ideen im Kopf, aber leider nicht die passenden Ursprungsbilder, um seine Montage umzusetzen. Selbst das größte eigene Fotoarchiv wird schließlich nicht zu jedem Thema die passenden Motive bereithalten.
Was also tun? Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder Sie gehen gezielt auf Fototour, um die Ausgangsbilder aufzunehmen, oder aber Sie schauen, ob Ihnen vielleicht bereits andere Fotografen diese Arbeit abgenommen haben. Im Internet finden sich etliche Fotoagenturen, die Aufnahmen für kleines Geld oder teilweise sogar komplett kostenlos anbieten.
Fundgrube Microstock
Agenturen, bei denen Hobby- und Profifotografen ihre Aufnahmen zum Kauf anbieten können, gibt es im Internet jede Menge. Zu den bekanntesten Anbietern zählen hierzulande unter anderem Fotolia* und Clipdealer*.
Die Agenturen richten sich mit ihrem Angebot vor allem an Unternehmen, die auf diesem Weg im Vergleich zu professionellen Bildagenturen Geld sparen wollen. Je nach Lizenzmodell und Bildqualität zahlen Sie für eine Aufnahme gerade einmal 2 Euro!
Bei den vorgestellten Bildagenturen handelt es sich um so genannte Microstockbilddatenbanken. „To have in stock“ bedeutet auf Deutsch „Auf Vorrat halten“, woher sich auch der Begriff „Stockfotografie“ ableitet.
Anders als bei der Auftragsfotografie handelt ein Fotograf hier nicht auf Anweisung eines Auftraggebers, sondern fotografiert auf eigene Rechnung und bietet seine Aufnahmen der Öffentlichkeit zum Kauf an.
Das „Micro“ im Namen verdienen sich die Agenturen deshalb, weil die Bilder für wenige Euros verkauft werden. Vorreiter dieser Microagenturen, die typischerweise die Bilder ausschließlich über das Internet anbieten, war das amerikanische Portal gettyimages.
Kostenlose Quelle
Im Folgenden wollen wir Ihnen die interessantesten Microstockagenturen vorstellen – und fangen mit einer an, die eigentlich gar keine ist! Auf der Seite www.pixelio.de finden Sie über 300.000 lizenzfreie Fotos, die Sie kostenlos – und natürlich völlig legal – herunterladen und nutzen können. Eine wahre Fundgrube also für alle, die auf der Suche nach Bildern für Fotomontagen oder andere Zwecke sind.
Doch was steckt eigentlich hinter diesem Angebot? Irgendeinen Haken muss es doch geben! Gibt es zum Glück nicht, denn Pixelio finanziert sich nicht durch den Verkauf von Bildern oder kostenpflichtigen Mitgliedschaften, sondern durch Werbung. Vorgeschrieben wird den Nutzen nur, dass bei Verwendung der Bilder immer die Quelle (Fotograf und Pixelio-Webseite) genannt wird.
Das Unternehmen hinter Pixelio erzielt also keine Verkaufserlöse, sorgt aber für hohen Traffic und macht sich so für Werbepartner interessant. Kleiner Wermutstropfen für Bildbearbeiter: Die Qualität der Aufnahmen ist bei Pixelio sehr unterschiedlich. Zwischen einigen professionellen Aufnahmen finden sich sehr viele Fotos, die eher Schnappschusscharakter aufweisen.
Eine ausgiebige Qualitätsprüfung wie bei regulären Microstockagenturen gibt es bei Pixelio nicht, nur völlig ungeeignete Fotos, zum Beispiel verwackelte oder unscharfe, werden abgelehnt.
Ein Bild für 1,50 Euro
Wer bei Pixelio kein passendes kostenloses Angebot findet, muss sich auf den kostenpflichtigen Portalen umschauen. Eine der weltweit bekanntesten Microstockagenturen ist die Seite fotolia.com*. Die Fotolia-Datenbank umfasst mehr als 70 Millionen High-Resolution-Fotos und zählt über zwei Million registrierte Mitglieder. Den Fotografen schreiben die Macher folgenden Spruch in die Stammbücher:
„Lieber 1.000 Bilder zu einem Euro als (k)ein Bild für 1.000 Euro verkaufen“.
Wollen Sie ein Foto herunterladen, müssen Sie dafür so genannte Credits kaufen. Wie teuer ein Bild ist, hängt vor allem davon ab, welche Auflösung Sie benötigen. So kann ein Bild beispielsweise bei einer Auflösung von 424 x 283 (80 dpi) 2 Credits kosten, bei 5.616 X 3.744 (300 dpi) Pixeln hingegen 20 Credits.
Besagte Credits kaufen Sie übrigens im Paket – je mehr Sie auf einen Schlag kaufen, desto günstiger wird der Preis pro Credit (ab 0,75 Euro).
Klein, aber fein
Ähnlich wie bei Fotolia finden sich noch etliche weitere Angebote, die nach einem ähnlichen Prinzip verfahren. So beispielsweise Panthermedia, wo sich private und semiprofessionelle Fotografen aus aller Welt anmelden können, um lizenzfreie Fotos zum Verkauf anzubieten. Das Münchener Unternehmen operiert inzwischen weltweit.
Deutlich kleiner als Fotolia, aber aufgrund der meist guten Bildqualität nicht weniger interessant ist die Seite Photocase.com. Rund 14.500 Fotografen bieten ihre Aufnahmen derzeit über Photocase Nutzern zum Kauf an.
188.000 Fotos finden interessierte Käufer in der Datenbank. Der Kauf selbst erfolgt auch hier über sogenannte Downloadcredits, die – je größer das ausgesuchte Paket – günstiger für den Käufer werden. Ab 1,98 Euro zahlt man hier für ein Foto – ebenso wie bei Fotolia abhängig von der Auflösung.
Interessante Anbieter
Sollten Sie bislang immer noch nicht fündig geworden sein, haben wir noch viele weitere attraktive Portale für Sie im Angebot – so beispielsweise die Seite http://digitalstock.de. Bei Digitalstock müssen sich Fotografen zunächst bewerben, um ihre Bilder über das Portal anbieten zu dürfen – so will sich das Unternehmen durch konstant hohe Qualität von den Mitbewerbern unterscheiden.
Einen Besuch wert ist auch das Portal Clipdealer*. Über 35 Millionen Fotos zählt die Datenbank momentan – was nichts im Vergleich zu Gettyimages.com ist: Dort sind es stolze 80 Millionen Bilder. Trotzdem ist Gettyimages für private Fotomontagen nur bedingt geeignet, denn die Preise pro Bild sind hier deutlich höher als anderswo. Aber wenn man auf den anderen Seiten partout nicht fündig geworden ist, kann ein Blick ja nicht schaden!