Reizt es Sie, sich eine neue digitale Spiegelreflexkamera zuzulegen? Vielleicht Ihre erste DSLR? Die Modellpalette der Hersteller ist riesig und reicht preislich von 300 bis 7.000 Euro. Um das passende Modell für sich zu finden, sollten Sie zunächst herausfinden, welcher Kameratyp Sie eigentlich sind. Und genau dabei helfen wir Ihnen!
Schaut man sich an den beliebtesten Touristenattraktionen dieser Welt um, fällt einem seit einiger Zeit auf, dass nicht mehr kleine digitale Kompaktknipsen in der Überzahl sind, sondern Smartphones auf der einen und ausgewachsene digitale Spiegelreflexkameras auf der anderen Seite. Lange Zeit war diese Kameraklasse – auch aufgrund der hohen Preise – denen vorbehalten, die sich selbst entweder als Profis oder zumindest als leidenschaftliche Hobbyfotografen einschätzen würden.
Inzwischen sind die Preise aber derart gesunken, dass man sich auch dann guten Gewissens eine DSLR zulegen kann, wenn man nicht mindestens einmal pro Woche auf Fototour geht. Wer allerdings jetzt zum ersten Mal plant, eine entsprechende Kamera zu kaufen, oder seine betagte DSLR ersetzen will, steht im Fachhandel vor schier endlosen Regalen mit Dutzenden Modellen unterschiedlicher Hersteller.
Dabei sind die Unterschiede alles andere als marginal, was sich schon an den Preisen ablesen lässt. Nehmen wir das Beispiel Canon. Hier kostet das Einstiegsmodell EOS 1300D rund 400 Euro. Hingegen kann man für eine Canon EOS 5D Mark III schnell mal stolze 3.000 Euro hinlegen! Sie sehen also schon: Spiegelreflexkamera ist nicht gleich Spiegelreflexkamera.
Wie viel kostet es mindestens?
Um die passende Kamera für einen selbst zu finden, sollte man sich im Vorfeld zunächst überlegen, welcher „Kameratyp“ man ist. Denn je nachdem, was Sie mit Ihrer Kamera vorhaben, ist auch die Kaufempfehlung jeweils unterschiedlich. Wir werden in diesem Artikel unterschiedliche Kameratypen definieren und aufzeigen, welche Kameraklassen zu den jeweiligen Typen passen.
Dabei wollen wir Ihnen nicht unbedingt eine spezielle digitale Spiegelreflexkamera, sprich das Modell XY, empfehlen, sondern allgemein aufzeigen, welche Klasse mit unterschiedlichen Modellen zu Ihnen passen würde.
Doch wir haben noch mehr mit Ihnen vor: Wir wollen Ihnen auch aufzeigen, weshalb die Preisspanne zwischen den einzelnen Kameras so extrem groß ist und was die teuren Topmodelle den Einstiegskameras technisch voraus haben. Beantworten werden wir dabei die wohl am häufigsten gestellten Fragen: Bekommt man in der Einstiegsklasse schon gute Kameras? Wie unterscheiden sich die Modelle? Und worauf sollte man bei seiner Wahl achten? Wir haben für Sie eine Checkliste erarbeitet, die Ihnen bei der wichtigen Entscheidung für oder gegen ein Modell mit Sicherheit helfen wird.
Eine Frage des Budgets
Welcher Kameratyp man ist, hat nicht nur mit dem technischen Anspruch an seine Kamera zu tun, sondern auch zu einem nicht unerheblichen Teil mit dem Budget, das einem für das neue Equipment zur Verfügung steht. So macht es einen gehörigen Unterschied, ob eine Kamera 300 Euro oder 700 Euro kostet.
Überlegen Sie sich also schon einmal im Vorfeld, wie viel Geld Sie für Ihre Neuanschaffung ausgeben können oder wollen. Wichtig ist dabei vor allem eins: Bedenken Sie, dass es alleine mit dem Kamerabody nicht getan ist. Zumindest ein Objektiv müssen Sie sich logischerweise ebenfalls zulegen. Nicht allzu große Bedeutung sollten Sie im Übrigen den häufig beigelegten Kitobjektiven geben, die im Bundle mit DSLRs als besonders Angebot präsentiert werden.
Mit ihren 28-55 Millimetern Brennweite bieten sie nicht gerade den üppigsten Spielraum und sind auch nicht sonderlich lichtstark. Sie reichen höchstens dafür aus, die Kamera schon einmal auszuprobieren.
Verzichten Sie deshalb lieber auf solches Beiwerk und kaufen Sie sich direkt ein Objektiv, das Ihnen auch fotografisch weiterhilft.
Eines oder viele?
Wer fotografisch für jeden Einsatzzweck optimal ausgerüstet sein will, bräuchte gleich eine ganze Armada von Objektiven. Tele-, Porträt- Weitwinkelund Makroobjektiv wären dabei nur die Basis, die sich noch beliebig erweitern ließe. Summa summarum käme man damit schnell auf mehrere tausend Euro – ohne Kamera versteht sich.
Wer solch ein Budget nicht zur Verfügung hat und auch keine Lust verspürt, permanent sein Objektiv zu wechseln, kann natürlich auch mit einem Universal-Zoom-Objektiv, dem sogenannten Reisezoom, ordentliche Ergebnisse erzielen. Diese Objektive decken meist einen Brennweitenbereich von 18-200 mm oder gar 18-250 mm ab und sind somit die Allrounder unter den Objektiven.
Ob Weitwinkel, Porträts bei 85 mm oder als Teleobjektiv: Ohne ständig an seiner Kamera werkeln zu müssen, haben Sie hiermit ein Objektiv für alle Einsatzzwecke. Natürlich erreichen diese Modelle nicht die Abbildungsqualität der Spezialisten und sind auch bei weitem nicht so lichtstark. Wer allerdings nicht gerade als Fotograf sein Geld verdient und regelmäßig mit Porträtaufnahmen zu tun hat, wird auch hiermit gut arbeiten können.
Reisezooms kosten zwischen 300 und 800 Euro. Je nachdem, ob Sie auf ein Objektiv aus dem Hause Ihres Kameraherstellers oder eines Fremdherstellers setzen, welche Brennweite abgedeckt wird, ob ein Bildstabilisator Ihnen bei großen Brennweiten hilft und ein Ultraschallmotor für schnelles, leises Fokussieren sorgt.
Deshalb lässt sich schon eines festhalten: Um in die Spiegelreflexklasse einzusteigen, müssen Sie mit mindestens 600 Euro (Einstiegskamera und Einstiegszoom) rechnen.
Verschiedene Typen von Fotografen
Grundsätzlich stellt sich die Frage, was man mit seiner Kamera vor hat, um dann entscheiden zu können, welches Modell zu einem passen könnte. Hierfür möchten wir die unterschiedlichen Fotografentypen in drei grobe Klassen unterscheiden:
- Urlaubsfotograf
- ambitionierter Hobbyfotograf
- (Semi-)Profi
Als Urlaubsfotograf möchte man seine neue DSLR im Urlaub und zu besonderen Anlässen wie Familienfeiern einsetzen und erwartet dabei eine sehr gute Bildqualität. Ansonsten wird die Kamera nicht allzu häufig benötigt; fotografische Spezialgebiete wie die Sportfotografie müssen nicht abgedeckt werden. Bei unserer Checkliste können Sie als Vertreter dieses Kameratyps deshalb unter anderem den Punkt „Geschwindigkeit“ getrost vernachlässigen.
Die zweite Klasse der ambitionierten Hobbyfotografen werden ihre Kamera nicht nur für den Urlaub aus dem Schrank nehmen, sondern regelmäßig nach tollen Motiven Ausschau halten und sich auch einmal in fotografischen Spezialgebieten wie der Makrofotografie oder dem Stillleben versuchen wollen. Dieser Fotografentyp sollte sich nicht mit den Einstiegsmodellen zufrieden geben, sondern Kameras wählen, die das nötige Potenzial für höhere Aufgaben mitbringen.
In der Einstiegsklasse
Als Beispiel für die Unterschiede, die sich selbst noch innerhalb der Einstiegsklasse finden lassen, schauen wir uns einmal Canons EOS 1300D und die etwas teurere EOS 750D an. Die EOS 1300D kostet rund 400 Euro. Dafür bekommen Sie eine Kamera mit einer Auflösung von 18 Megapixeln, was für eine DSLR relativ wenig, für die meisten Zwecke jedoch ausreichend ist.
Viel entscheidender sind die Detailunterschiede, die die Kamera im Vergleich zur EOS 750D (rund 700 Euro) aufweist. So bringt die EOS 1300D nur 9 statt 19 Autofokus-Messpunkte mit. Zudem lässt sich das Kamera-Display nicht ausklappen, sondern ist fest verbaut – das ist in der Praxis ein Nachteil. Beide Kameras setzen auf einen sogenannten APS-C-Sensor. Und genau dieser Bildsensor ist für die Bildqualität fast noch wichtiger als die Auflösung – und der entscheidende Unterschied zwischen Einsteiger- und Profikameras:
Eine Frage des Formats
Vollformat Die teuren Profikameras verfügen fast allesamt über sogenannte Vollformatsensoren. Als Vollformatsensor wird ein elektronischer Bildsensor bezeichnet, dessen Bildformat dem des KIeinbildfilms entspricht. In konkreten Zahlen ist das eine Größe von zirka 24 x 36 mm. Vollformatsensoren sind im Vergleich zu kleineren Sensoren deutlich teurer.
APS-C Eines der gängigsten Formate bei digitalen Spiegelreflexkameras ist das sogenannte APS-C-Format. APS-C steht ursprünglich für „Advanced Photo System Classic“ und bezeichnete ein Kodak-Bildformat mit einer Größe von 25,1 mm x 16,7 mm. Inzwischen wird es auch als Größenangabe für DSLR-Sensoren genutzt. Differierend von der eigentlichen Bedeutung messen APS-C-Bildsensoren – 22,2 x 14,8 mm – dies entspricht dem Kleinbild-typischen Seitenverhältnis von ca. 3:2.
DX-Format Wer sich für Nikon-Kameras interessiert, wird auch mit dem Begriff DX-Format in Berührung kommen. Das DX-Format wurde im Jahr 1999 mit der Nikon D1 eingeführt. Es ist mit etwa 23,7 mm x 15,6 mm etwas kleiner als das Kleinbildformat, jedoch größer als APS-C. Tatsächliche Sensorgrößen können im Übrigen je nach Modell abweichen. So weist Nikons Einsteiger-Cam D3100 z. B. eine Sensorgröße von 23,1 x 15,4 mm auf.
Four-Thirds Seit ein paar Jahren trifft man noch ein weiteres Sensorformat an: den „Four Thirds“-Standard. Das Seitenverhältnis ist hierbei – wie der Name schon vermuten lässt- nicht 3:2, sondern 4:3. Four-Thirds-Modelle mit einer Sensorgröße von 17,3 x 13 mm werden aktuell von Olympus angeboten – eine Abwandlung von Four-Thirds ins Micro-Four-Thirds, das sich in spiegellosen Systemkameras von Olyrnpus und Panasonic wiederfindet.
Auf die Größe kommt es an
Einer der entscheidendsten Unterschiede zwischen Kameras der Einstiegsklasse und denen aus dem Profisegment ist der Bildsensor, der im Body verbaut ist. Die Qualität der Fotos – besonders in schwierigen Aufnahmesituationen – hängt nicht nur von der Bildauflösung der Kamera und dem verwendeten Objektiv ab, sondern ganz maßgeblich auch vom Bildsensor. Hier gilt die einfache Regel: Je größer, desto besser!
Je größer der Bildsensor ist, desto mehr Platz bleibt jedem einzelnen Pixel. Fotografiert man mit zwei Kameras mit der gleichen Auflösung, dem gleichen Objektiv und einem identischen ISO-Wert, benötigt eine Kamera mit kleinerem Sensor eine höhere Belichtungszeit. Dies liegt daran, dass ein größerer Bildpunkt bei gleicher Belichtungszeit mehr Licht einfängt.
In der Praxis bedeutet das, dass Sie mit Kameras mit großem Bildsensor auch in schwierigen Lichtsituationen noch freihändig fotografieren können. Zudem haben Sie auch bei höheren ISO-Werten weniger Probleme mit Bildrauschen. Zur Orientierung: Einstiegskameras wie die Canon EOS 1300D bringen einen Sensor mit der Größe von 22,2 x 14,8 mm mit, bei Vollformatkameras wie der Canon EOS 6D (rund 1.500 Euro) ist der Sensor mit 36 x 24 mm hingegen deutlich größer.
Erforderliche Auflösung
Wer nicht gerade plant, seine Fotos in Tapetengröße auszudrucken oder als Werbefotograf zu arbeiten, muss dem Thema Bildauflösung bei seiner neuen digitalen DSLR nicht allzu große Beachtung schenken. Selbst ältere Einstiegsmodelle wie die Canon EOS 1000D bieten mindestens 10,2 Megapixel, was einer maximalen Bildauflösung von 3.888 x 2.592 Pixeln entspricht – ein Wert, der in der Praxis mehr als ausreicht.
Deutlich wichtiger wäre in der Praxis das Kriterium, dass Ihre neue Kamera Bilder im RAW-Modus speichern kann, da Ihnen somit bei der nachträglichen Bildbearbeitung viele Optionen – zum Beispiel in puncto Belichtung und Weißabgleich – offenstehen. Allerdings unterstützen inzwischen alle aktuellen Spiegelreflexkameras das RAW-Format.
Fotos mit Live-View
Inzwischen bieten fast alle neuen digitalen DSLRs den sogenannten Live-View-Modus. Grundsätzlich nutzt man bei digitalen Spiegelreflexkameras eher den Sucher für die Bild- und Schärfekontrolle. Im Live-View-Modus wird die Aufnahmesituation zusätzlich auf dem Monitor angezeigt – wie man es von Kompaktkameras kennt. Auch wenn dieser Modus bei vielen DSLR-Puristen verpönt ist, kann er in der Praxis durchaus nützlich sein, besonders wenn die Kamera ein großes schwenkbares Display mitbringt.
Allerdings müssen Sie bei Live-View auch mit Einschränkungen leben. Beim Fotografieren per Live-View stellt die Kamera per Kontrastmessung scharf. Da bei der Kontrastmessung die Daten, die der Sensor liefert, zum Fokussieren ausgewertet werden, entfällt hier die Beschränkung auf bestimmte Messfelder. Sie können das Feld, in dem der Fokus gemessen werden soll, frei im Bild bestimmen.
Suchen Sie sich eine Bildposition, die der Kamera nahe ist, haben Sie somit auch die Kontrolle über die (in diesem Fall geringe Schärfentiefe). Natürlich ist dies nur ein Hilfskonstrukt – wünschenswert wäre, wenn die Schärfentiefe auch auf dem Monitor direkt im Live-View-Modus sichtbar gemacht werden könnte. Stattdessen können Sie dies bei Live-View nur über die Abblendtaste vor dem Wechsel in den Live-View-Modus überprüfen.
Beim Fotografieren im Freien sind die Nachteile des Live-View-Modus am augenscheinlichsten. Auch auf den perfektesten Monitoren ist eine präzise Beurteilung des Monitorbildes nur sehr schwer möglich, wenn man bei Sonnenlicht fotografiert. Außerdem sind die möglichen Aufnahmesituationen immer noch sehr stark eingeschränkt. Sobald die Bewegungen zu schnell vonstattengehen, um von der Kontrastmessung präzise erfasst zu werden, muss die Live-View-Option passen.
Sportfotos und Live-View passen also nicht besonders gut zusammen! Und trotzdem: Live-View ist durchaus ein attraktives Feature – vor allem, wenn sich der Monitor schwenken lässt und dem Fotografen damit mehr Flexibilität gibt.
ISO und das Rauschprofil
Wenn eine DSLR hohe maximale ISO-Werte anbietet, ergibt sich daraus die Chance, auch ohne lange Belichtungszeíten bei schwierigen Lichtverhältnissen zu fotografieren. Standard ist bei Einstiegskameras ISO 1.600, höhere Modelle bieten ISO 3.200, Profikameras in der Regel sogar ISO 25.600! Noch viel wichtiger als dieser maximal einstellbare Wert, der bei der Wunschkamera angegeben ist, ist aber das jeweilige Rauschprofil der Kamera.
Heißt konkret: Ab welchem ISO-Wert ist bei Fotos eines Kameramodells mit störendem Bildrauschen zu rechnen? Hier helfen Ihnen die technischen Daten der Hersteller natürlich nicht weiter, sondern nur Praxistests. Sie machen sich also am besten selbst ein Bild und bitten den Fotohändler Ihres Vertrauens, die Kamera ausprobieren zu dürfen. Bei Online-Käufen ist das Ausprobieren eh kein Problem. Hier können Sie die Kamera bei Nichtgefallen einfach innerhalb von 14 Tagen zurückschicken. Solch ein Test gibt Ihnen den besten Eindruck, was Sie in puncto Bildrauschen von der jeweiligen Kamera erwarten können.
Alte Objektive weiter nutzen
Wer bereits eine analoge Spiegelreflexkamera samt Ausrüstung besitzt, sollte dies in die Entscheidungsfindung für sein neues digitales Equipment einbeziehen. Denn wer bereits über eine analoge SLR-Ausrüstung verfügt, kann seine alten Objektive eventuell sogar weiterverwenden. Anders als bei Canon-Kameras, bei denen mit der Einführung des Autofokus ein neues, nicht kompatibles Bajonett zur Befestigung des Objektivs eingeführt wurde, nutzt Nikon seit Urzeiten immer noch das gleiche Bajonett. Auch ältere Autofokus-Objektive von Nikon lassen sich ohne Einschränkung an digitalen Nikons verwenden – bei den manuellen Objektiven gibt es je nach Modell Einschränkungen bei der Blenden-, Belichtungs- oder Blitzautomatik.
In der Regel werden Sie neben den reinen Bodys wohl auch ein oder mehrere Objektive hinzukaufen. Überprüfen Sie vor dem Kauf einer DSLR, ob Ihre Wunschbrennweiten überhaupt angeboten werden und ob falls gewollt Spezialobjektive im Handel erhältlich sind.
Bei Standardobjektiven überprüfen Sie zudem vorab den Preis, denn hier kann aus einem „Body-Schnäppchen“ eine teure Kamerakombination werden. Bei Nikon und Canon etwa sind die Bildstabilisatoren in den Objektiven untergebracht, was den Preis pro Objektiv natürlich in die Höhe schnellen lässt. Vergleichen Sie vor dem Kauf auch immer die Angebote von Drittherstellern wie Sigma oder Tamron.
Schnelle Kameras
Ein großer Qualitätsunterschied zwischen digitalen Spiegelreflexkameras der Einstiegs- und der Profiklasse zeigt sich auch in der Kamerageschwindigkeit.
Hierbei sind mehrere Werte wichtig: Wie lange braucht die Kamera, bis das erste Bild fotografiert ist? Wie lange dauert es, bis sie nach einem Foto wieder einsatzbereit ist? Und wie viele Bilder nimmt die Kamera im Serienbildmodus pro Sekunde auf – dies ist insbesondere für Sport- und Actionfotografen wichtig.
Hier bieten Profikameras dank schnellerem Autofokus und mehr Belichtungssensoren sowie professioneller Bildprozessoren und einem größeren Puffer deutlich höhere Geschwindigkeiten. Wer also vorhat, mit seiner Kamera tolle Sportfotos zu machen, wird um eine hochwertige Kamera nicht herumkommen.
Erläutern können wir Ihnen die Unterschiede anhand unterschiedlicher Canon-Kameras. Das aktuelle Einsteigermodell EOS 1300D kommt in der Serienbildfunktion (JPG) auf 3,0 Bilder pro Sekunde, das brandneue Mittelklassemodell EOS 80D (ca. 1.100 Euro) hingegen auf 7 Bilder pro Sekunde.
Das kann in der Sportfotografie exakt den Unterschied ausmachen, ob man das perfekte Bild vom entscheidenden Kopfball in einem Fußballspiel einfangen kann oder nicht. Eine gute Nachricht für alle, die mit einer Einstiegskamera liebäugeln: Selbst bei diesen Modellen dauert es in der Regel nur maximal 0,3 Sekunden, bis ein Foto gemacht ist. So lässt sich immer noch deutlich schneller reagieren als mit einer Kompaktkamera oder einem Smartphone.
Eine Frage der Verarbeitung
Professionelle Kameras sind in der Regel größer und schwerer als Einstiegskameras. So wiegt das Gehäuse der Canon EOS 1300D beispielsweise gerade einmal 485 Gramm, während es die Canon EOS 5Ds (Preis: 3.400 Euro) inklusive Akku auf 845 Gramm bringt.
Nicht nur die Größe ist für den Gewichtsunterschied zwischen Einsteiger- und Profi-Cams verantwortlich, sondern auch das Material und die Verarbeitung. Anfänger-Kameras bestehen in der Regel aus Stahl und Kunststoff, wohingegen professionelle SLRS aus einer Magnesiumlegierung gefertigt werden. So sind die Geräte vor Spritzwasser, Sand und auch Staub geschützt.
Wer einmal eine Einsteigerund eine Profikamera in der Hand gehalten hat, wird zudem gemerkt haben, dass sich die teuren Modelle in puncto Haptik deutlich von den günstigen Kameras unterscheiden.
Sensor reinigen
Wer für seine Kamera mehrere Objekte zur Verfügung hat, wird sie auch fleißig wechseln, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis Staub und Dreck auf dem Sensor zum echten Problem werden. Wie Staub und Dreck auf den Sensor gelangen, lässt sich leicht erklären: Anders als bei Kameras mit fixem Objektiv verfügen Spiegelreflexkameras mit Wechselobjektiv nicht über ein hermetisch abgeschlossenes Kameragehäuse.
Jedes Objektivwechseln bringt deshalb unweigerlich Staub und kleinste Dreckpartikel ins Innere der Kamera. Die statische Aufladung des Bildsensors wirkt auf diese Kleinteilchen dann auch noch wie ein Magnet. Wer nur gelegentlich sein Objektiv wechselt, wird diese Verunreinigungen beim Fotografieren kaum bemerken. Sollten Sie Ihre Objektive häufig wechseln wollen, achten Sie darauf, dass Ihre neue Kamera eine automatische Sensorreinigung mitbringt.
Bei diesen Modellen lässt sich einstellen, dass nach jedem Ein- oder Ausschalten eine Sensorselbstreinigung erfolgt: Hochfrequente Vibrationen entfernen dann die eventuell vorhandenen Staubrückstände und sorgen dafür, dass keine störenden Bildflecken entstehen.