Wenn Sie sich nach Fototaschen und Rucksäcken umschauen, werden Sie Angebote zwischen 20 und 400 Euro finden. Doch wie erklären sich diese Preisunterschiede? Was haben Spitzenmodelle mehr zu bieten als Einsteigertaschen. Wir klären die Fragen in diesem Artikel.
Wer sich erstmals eine neue digitale Spiegelreflex- oder Systemkamera kauft, hat die nötigen Investitionen mit dem Body noch längst nicht abgeschlossen. Als erstes muss zumindest ein Objektiv her, logisch. An Platz zwei folgt bereits die Kameratasche, denn kaum jemand wird Lust haben, auf Dauer mit der Kamera am Gurt um den Hals baumelnd durch die Gegend zu spazieren. Doch ebenso wie in der Objektivwelt ist die Modellpalette auch bei Taschen enorm. Ebenso wie die Preisspanne und das Spektrum unterschiedlicher Verarbeitungsqualität. In dieser Lektion wollen wir nun fünf Modelle unter die Lupe nehmen, die am oberen Ende der Preisskala angesiedelt sind. Wir zeigen Ihnen, was sie so besonders macht, welche Vorzüge sie mitbringen und für wen sie geeignet sein könnten. Und diese fünf High-Tech-Taschen nehmen wir jetzt für Sie unter die Lupe.
Lowepro Stealth Reporter 550 AW
Extrem viel Platz bringt der Stealth Reporter 550 AW von Lowepro mit. In die Schultertasche passen nämlich nicht nur zwei Spiegelreflexkameras gleichzeitig, sondern auch noch bis zu sechs Objektive und ein zusätzliches Notebook. Nicht zu vergessen der Aufsatzblitz, der auch noch untergebracht werden kann. Im Inneren der Tasche sorgt eine gepolsterte Innenabtrennung dafür, dass die Ausrüstung sicher verstaut ist und auch dann keinen Schaden nimmt, wenn die Tasche einmal auf den Boden fällt. Alleine die Größe der Tasche und ihr Eigengewicht von 2,4 Kilogramm zeigen bereits deutlich, dass sich das Modell nicht unbedingt an Einsteiger richtet, sondern an ambitionierte Hobby-und professionelle Pressefotografen. Mit rund 130 Euro ist die Schultertasche auch preislich deutlich über dem Einsteigerniveau. Nicht nur die Größe rechtfertigt jedoch diesen höheren Preis, sondern auch die Verarbeitungsqualität, die sich vor allem in den Details erkennen lässt. So ist die Tasche komplett wasserabweisend. Und dies gilt nicht nur für die das Außenmaterial, das in Nylon gefertigt ist, sondern auch den Reißverschluss. Genau hier liegt der Schwachpunkt bei vielen Einsteigermodellen. Diese sind zwar auch weitestgehend wasserdicht, nicht aber der Reißverschluss. Bei langen Regenfällen kann so Feuchtigkeit in die Taschen eindringen.
Tamrac Ultra Pro 13
In ähnlichen Größendimensionen wie das Modell von Loewpro bewegt sich auch das Tamrac Ultra Pro 13. Wer mit dieser Schultertasche auf Reisen geht, muss auf keinen einzigen Bestandteil seiner Fotoausrüstung verzichten. Zwei Kameras, ein Notebook, fünf Objektive und zwei Aufsatzblitze finden in den Innenmaßen von 39x19x27 cm Platz. Dass das der Tamrac Ultra Pro 13 in Zusammenarbeit mit Profifotografen entwickelt wurde, erkennt man vor allem an einigen praktischen Details. Ein Beispiel dafür ist das integrierte „Memory & Battery Management System“. Was sich nach einer elektronischen High-End-Lösung anhört, ist in Wahrheit ein simples, aber effektives Konzept. Zwei Reißverschlussinnenfächer sind unterschiedlich farblich markiert, so dass Fotografen unbenutzte von benutzten Speicherkarten und Akkus leicht unterscheiden können. Ebenfalls praktisch ist die Option, die Tasche sicher auf einem Rollkoffer zu verstauen, wenn dieser mit dem Griff transportiert werden soll. Das ist auf Reisen äußerst praktisch. Rund 200 Euro müssen Sie für dieses Modell im Online-Fachhandel bezahlen.
Tenba Shootout Rolling Backpack Large
Wer glaubt, dass Handlichkeit und Tragekomfort bei Größenverhältnissen wie denen der beiden vorgestellten Modelle zwangsläufig enden müssen, irrt sich gewaltig. Der Rucksack, den wir Ihnen jetzt vorstellen wollen, spielt nämlich noch einmal in einer ganz anderen Liga. Der Shootout Rolling Backpack Large von Tenba hat nicht nur einen gigantisch langen Namen, sondern bietet auch gigantisch viel Platz. Zwei Kameras, bis zu zehn (!) Objektive, ein Stativ, ein Notbook, sowie beliebiges weiteres Kleinzubehör findet in dem Modell Platz. Rund 4,8 Kilogramm Eigengewicht bringt das Modell mit, das Außenmaße von 42x56x33 cm aufweist. Befestigt wird der Rucksack über zwei Schulter- und einen Hüftgurt, damit sich das Gewicht des Equipments gleichmäßig verteilt. Naturgemäß werden solche Outdoor-Kolosse vor allem von Fotografen eingesetzt, die es in die Natur zieht. Auch auf asphaltiertem Untergrund macht der Tenba Shootout Rolling Backpack Large, der im Übrigen rund 300 Euro kostet, eine gute Figur. Das Modell lässt sich dank Ausziehgriff und Rollen nämlich auch bequem hinter sich herziehen!
Xtrem+ Dynamik Shuttle M
Der Xtrem+ Dynamik Shuttle M ist mit einem Preis von 99 Euro deutlich günstiger zu haben und bietet trotzdem auch Profifotografen jede Menge Komfort. Bis zu acht Objektive können Sie zusätzlich zu Ihrer Kamera im Inneren verstauen. Sehr praktisch ist dabei die Option, dass Sie die Innenaufteilung frei verändern können. Viele Einsteigermodelle bieten diese Option nicht, was dazu führt, dass kleine Weitwinkelobjektive in großen Fächern pausenlos hin und her baumeln. Ein Stativ können Sie auch bei diesem Modell mit nehmen, allerdings nur mit Hilfe einer Außenhalterung. Erwähnenswert ist zudem der integrierte Diebstahlschutz. Geöffnet wird der Rucksack nämlich ausschließlich über das Rückenteil, so dass Langfinger im Gewühl nicht unbemerkt den Reißverschluss öffnen und Ihre Ausrüstung stehlen können.
Der Megalopolis Aero Black Carbon
Der Megalopolis Aero Black Carbon von Boblebee ist zweifellos keine Lösung für jedermann. Das erschließt sich bereits in dem Augenblick, in dem man das Modell zum ersten Mal sieht. Statt Nylon ist dieser Rucksack aus widerstandsfähigem Carbon gefertigt. Das Design ist optimiert für Motorrad-, Fahrrad- und Skifahrer, die ihr Fotoequipment auch auf zwei Rädern – beziehungsweise zwei Skiern – sicher transportieren wollen. Der US-Hersteller Boblebee kommt im Übrigen nicht aus dem Fotobereich, sondern aus dem Motorradzubehör. So erklärt sich, dass es den Megalopolis Aero noch in vielen weiteren Ausführungen gibt, die nicht für Fotografen gedacht sind. Der Black Carbon hingegen bringt eine spezielle Innenaufteilung für die Unterbringung von SLRs, Objektiven, Notebook und weiterem Zubehör mit, das auch dann nicht beschädigt wird, wenn der Rucksack mit Rückenprotektion einmal hart zu Boden gehen sollte. Rund 360 Euro kostet das Modell als US-Import hierzulande.
Quelle Einstiegsbild: Xtrem+