Wenn es in den Urlaub geht, darf die Fotoausrüstung im Gepäck natürlich nicht fehlen! Doch der Platz ist naturgemäß begrenzt. Was nimmt man mit? Was kann man getrost zu Haus lassen? Wir geben Ihnen Tipps für Ihre Reisevorbereitung.
Die wichtigste Basisausstattung besteht aus der Kamera, einem Objektiv, einer möglichst großen Speicherkarte und dem Akku-Aufladegerät. Doch dabei werden es nur die wenigsten Fotografen bewenden lassen, denn was man zuhause lässt, das hat man im Urlaub nicht zur Verfügung – auch wenn man es dringend brauchen könnte! Zunächst einmal muss man sich entscheiden, ob man tatsächlich nur ein Objektiv mitnimmt, oder mehrere! Attraktiv klingen für Urlaubsreisen die so genannten Reisezoom-Objektive, die einen großen Brennweitenbereich abdecken und so andere Objektive scheinbar überflüssig machen. Solche Universalzoomobjektive, die eine Brennweite von 18 mm bis zu 300 mm mitbringen, gibt es für DSLRs nicht nur vom jeweiligen Kamerahersteller, sondern auch von Anbietern wie Tamron und Sigma.
Der Vorteil für die Fotografen: Egal ob man eine Landschaft mit einer Weitwinkelbrennweite oder aus der Ferne ein Detail mit einer Telebrennweite fotografieren möchte: Man muss dafür nicht das Objektiv wechseln, sondern kann einfach zoomen! Allerdings muss man dafür auch gravierende Nachteile in Kauf nehmen: So sind Reisezoomobjektive relativ lichtschwach und erreichen in punkto Abbildungsqualität nicht die Qualität von Spezialobjektiven. Zudem sind die klobigen Objektivgehäuse der Reisezoom-Optiken alles andere als handlich und deshalb bei langen Touren zu Fuß eher hinderlich. Deshalb lautet unsere Empfehlung: Legen Sie lieber Wert auf die Lichtstärke und Abbildungsqualität eines Objektivs, anstatt auf ein großes Brennweitenspektrum.
Stativ für lange Belichtungszeiten
Nicht im Reisegepäck fehlen darf bei vielen Fotografen auch ein Stativ. Unverzichtbar sind Stative beispielsweise, wenn Sie mit längeren Belichtungszeiten oder langen Brennweiten fotografieren möchten. Hier bieten sich vor allem handliche Dreibein-Reisestative an, die sich auf eine Länge von rund 35 Zentimetern zusammen packen und so bequem transportieren lassen. Mit einer maximalen Aufbauhöhe von 1,50 Metern lassen sich solche Reisestative für alle möglichen Motivsituationen nutzen.
Wer ganz wenig Platz im Gepäck übrig hat, kann auch zu einem Mini- oder Klemm-Stativ greifen, die unter anderem von Joby oder Rollei angeboten werden. Mit einem Klemm-Stativ wie dem Joby Gorilla Pod Hybrid können Sie Ihre CSC oder eine leichte DSLR beispielsweise an Zäunen, Straßenlaternen oder sogar Bäumen befestigen. So gelingen Ihnen problemlos Fotos mit sehr ungewöhnlichen Perspektiven!
An den Speicherplatz denken
In jedem Fall unverzichtbar ist es, schon bei der Reisevorbereitung dafür zu sorgen, dass es im Urlaub nicht plötzlich „Speicherkarte voll“ heißt! Wessen Kamera WLAN, Bluetooth und NFC beherrscht, der kann seine Bilder bequem drahtlos auf sein Smartphone oder direkt in die Cloud, also auf Internetservern, sichern und so falls nötig Platz auf der Speicherkarte schaffen. Ansonsten nimmt man sich einfach eine zweite oder auch dritte Speicherkarte mit 32 GB mit. Die kosten im Handel gerade einmal 15 Euro und bieten selbst für ausgedehnte Weltreisen ausreichend Platz, ohne dass man sich fotografisch zurückhalten müsste. Image-Tanks, also externe Festplatten für Foto-Backups, braucht man für den Sommerurlaub nicht.
Sollten Sie mehrere Objektive mitnehmen und vorhaben, diese regelmäßig zu wechseln, dürfen Sie auch Reinigungslösungen nicht vergessen. Bei jedem Objektivwechsel können sich nämlich kleine Staub- und Schmutzpartikel auf dem Sensor ablagern und so für störende Bildflecken sorgen. Abhilfe schafft in den meisten Fällen schon ein Blasebalg, der im Handel für unter 10 Euro zu haben ist. Bei hartnäckigen Verschmutzungen auf dem Sensor oder dem Objektiv greift man falls nötig zu einem Reinigungsstift, dessen Ende mit einem Reinigungsfluid ausgestattet ist. Auch solche Sets mit Reinigungspinsel, Stift und Microfasertuch kosten weniger als 20 Euro.
Praktische Ergänzungen
Ein weiteres nützliches Zubehör, das im Gepäck nur wenig Platz in Anspruch nimmt, ist ein so genannter Graufilter, auch ND-Filter genannt. Sollten Sie solch einen Filter, der nur rund 30 Euro kostet, noch nicht besitzen, sollten Sie sich einen zulegen, denn insbesondere im Sommerurlaub ist er sehr wertvoll. Mit solch einem Filter reduzieren Sie farbneutral das Licht, das auf das Objektiv fällt. So können Sie auch bei gleißender Mittagssonne mit einer verlängerten Belichtungszeit oder einer offenen Blende fotografieren. Warum das wertvoll sein kann?
So können Sie beispielsweise Bäche oder Wasserfälle so fotografieren, dass durch Verwendung einer längeren Belichtungszeit der Wasserfluss sichtbar gemacht wird. Im Vergleich mit einer kurzen Belichtungszeit ergibt sich so eine völlig andere Bildwirkung! Ein weiterer praktischer Vorteil eines ND-Filters: Er schützt das Objektiv vor Staub und Schmutz – vor allem bei Strandfotos kann das eine sehr wertvolle Hilfe sein.
Lohnt sich ein zusätzlicher Blitz?
Sollten Sie eine ausreichend große Kameratasche zur Verfügung haben, kann es nicht schaden, zusätzlich auch noch einen Aufsteckblitz einzupacken. Solch ein Blitz ist unter anderem für Porträts hilfreich, weil sie so das Model im Vordergrund aufhellen können, ohne überbelichtete Fotos zu riskieren. Der interne Kamerablitz ist für solche Aufnahmen nämlich nicht zu gebrauchen. Auch bei Innenaufnahmen ist ein Blitz hilfreich. Beispielsweise wenn Sie die Glitzerwelt der Casinos in Las Vegas, dem Gegenstück zu Vulkan Vegas in der digitalen Welt, fotografisch festhalten möchten.
Fotografieren unter Wasser
Schnorcheln Sie gerne? Oder tauchen Sie sogar? Dann möchten Sie natürlich auch unter Wasser tolle Bilder machen! Doch um Ihre DSLR oder CSC wasserfest zu bekommen, brauchen Sie ein speziell angefertigtes Unterwassergehäuse. Und das kann ganz schön ins Geld gehen! So kostet etwa das Gehäuse PT-EP08 für die Olympus E-M5 stolze 1.200 Euro! Dafür jedoch können Sie auch unter Wasser die Kamera ohne Einschränkungen bedienen!
Die günstigere Alternative: Man legt sich eine wasserdichte Zweitkamera zu. So ist etwa die Outdoor-Kompaktkamera RICOH WG-6 bis zu 20 Metern Tiefe wasserdicht. 280 Euro kostet die Kamera im Handel. Wer hingegen nur ein paar nette Fotos am Strand oder im Pool machen möchte, greift zur Easypix W1024 Splash. Die Kamera kostet 50 Euro und ist bis zu 3 Metern wasserdicht.