Tierfotografie ist ein Thema, das sich schwierig anhört – ist es auch. Hier gibt es nichts zu beschönigen. Wer den richtigen Moment verpasst auf den Auslöser zu drücken, wird sich ärgern, weil er in der Regel schon längere Zeit auf den perfekten Moment gewartet hat. Anders als Menschen, Kinder eingeschlossen, kann man Tieren nicht einfach so sagen, dass sie mal einen Moment stillsitzen sollen, damit Zeit bleibt auf den Auslöser von Smartphone-Kamera oder digitaler Kamera zu drücken.
Es gibt mehrere Faktoren, die in der Tierfotografie – wohlgemerkt in der freien Wildbahn – zum Erfolg führen. Hunde oder Katzen zu Hause kann man eher fotografieren, auch so, dass es letztlich ein schönes Porträt gibt. Diese Tiere sind zahm und hören ihrem Herrchen oder Frauchen ein wenig zu (auch nicht immer!). Eines muss gesagt werden: Die Digitale Fotografie hat schon sehr viele neue Möglichkeiten der Tierfotografie eröffnet. Dabei gibt es auch aus der analogen Vergangenheit der Fotografie jede Menge schöne Zeugnisse von perfekter Tierfotografie.
Ausrüstung und Einstellung der Kamera
Ob aus einem Schnappschuss in der freien Wildbahn etwas wird, hängt nach wie vor von der Ausrüstung ab. Mit einem Smartphone, das über eine gute Kamera (oder Kameras) verfügt, können Sie sich natürlich auch versuchen vor einer Blume am Fenster zu setzen, um zu warten, bis die nächste Biene vorbeikommt, um dann im richtigen Moment den Touch zum Auslösen der Kamera zu drücken. Das habe ich auch schon versucht. Die Resultate waren eher mager und oft hat die Ausdauer nicht gereicht. Mit professioneller Kameratechnik geht es natürlich einfacher, vor allem wenn es ums Fotografieren von Vögeln geht. Benötigt wird hierzu natürlich das passende Objekt und das vorherige Ausspähen des richtigen Standorts der Kamera.
Vögel bewegen sich schließlich nicht auf Augenhöhe vom Boden ausgesehen, sondern haben ihren Lebensraum im Baum. Mit der passenden Ausrüstung und der passenden Einstellung der Kamera ist es aber kein Problem von einem Baumhaus oder Hochsitz aus in das „Wohnzimmer“ von einem Buntspecht vorzudringen und ein schönes Foto zu schießen. Doch bitte nicht das Gleichgewicht verlieren und vielleicht zur Übung erst einmal Vögel fotografieren, die auf einem Ast sitzen in den Bäumen. Flugaufnahmen von Vögeln sind weitaus komplizierter und bedürfen noch mehr Vorbereitung und Recherche.
Fotografieren an Bächen und Flüssen
Etwas näher am Boden gibt es auch schöne Tierfotografie-Motive, wie die Sperlingsvögel. Flache und schnellfließende Bäche sind zum Beispiel das Jagdrevier nach Insekten für die Wasseramseln. Natürlich muss ein solcher Vogel erst einmal ausgemacht werden. Wer keinen Tipp von einem Förster oder Biologen bekommen kann, der muss sich an solchen Orten eben selbst öfter aufhalten und Ausschau halten nach einem entsprechenden Fotomotiv.
Wie viele andere Tiere auch, so sind aber auch die Wasseramseln Gewohnheitstiere. Das heißt, sie kommen immer wieder an die gleichen Fluss- bzw. Bachabschnitte zurück, vor allem, wenn frühere Beutezüge hier erfolgreich waren. In einem Gebüsch auf die Lauer legen und sich ganz ruhig verhalten, Zeit mitbringen und konzentriert Ausschau nach dem Fotoobjekt halten und dann im richtigen Moment abdrücken. Mehr braucht es nicht für das perfekte Tiermotiv.