Viele DSLRs und Systemkameras bringen auf dem Programmwahlrad eine Einstellung mit, auf der ein nächtlicher Stern und eine Person zu sehen sind. Bezeichnet wird dieses Programm in der Regel als Nachtporträt oder „Porträts bei Nacht“. Diese Einstellung wird in der Praxis nur selten verwendet, kann aber für tolle Aufnahmen sorgen.
Die Kamera will in diesem Modus dafür sorgen, dass Sie auch bei wenig Umgebungslicht eine Porträtaufnahme mit atmosphärischem Hintergrund erzielen können. Das Problem bei nächtlichen Porträts ist nämlich folgendes: Um das Model im Dunkeln aufzuhellen, schaltet die Kameraautomatik den Blitz hinzu und wählt eine entsprechend kurze Belichtungszeit. Dadurch will das Model zwar tatsächlich hell dargestellt, der Hintergrund aber erscheint zappenduster. Um dies zu ändern, kombiniert die Kamera den Blitz für die Aufhellung des Vordergrunds mit einer langen Belichtungszeit für eine Aufhellung des Hintergrunds. Geblitzt wird dabei auf den zweiten Vorhang, also kurz vor dem Ende der Belichtungszeit. Wichtig ist bei solchen Aufnahmen aufgrund der verlängerten Belichtungszeit die Verwendung eines Stativs. Schöne Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie – für Porträtaufnahmen untypisch – mit einer Weitwinkelbrennweite fotografieren. So beziehen Sie auch die Hintergrundatmosphäre ins Bild mit ein.